Schütze dich
und dein Team gegen Gewalt

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#sicherBleiben TASCHENKARTE FÜR FÜR BESCHÄFTIGTE IM ÖFFENTLICHEN DIENST

Übergriffe melden und Spuren sichern

Sie persönlich können von Gewaltereignissen betroffen sein. Diese können körperlich, verbal oder auch schriftlich erfolgen. Sie sollten sich auf jeden Fall Übergriffe melden und Spuren sichern.

Im Notfall wählen Sie die 110. Wenn Sie sich erst Beratung holen wollen, können Sie die zentrale Ansprechstelle für politische Verantwortungsträger im Ministerium des Innern NRW ist rund um die Uhr erreichen: 0211 - 871 3131 oder Sie wenden Sich an Ihre örtliche Polizei (Wachenfinder).

  • Bei verbalen Auseinandersetzungen ist eine deeskalierende Kommunikation ratsam. Gelingt dies nicht und eskaliert eine Situation, sollte der Rückzug erfolgen. Bei direkten Angriffen sollte nicht gezögert werden, umgehend den polizeilichen Notruf zu wählen. Unbeteiligte Personen/Passanten sollten aktiv zur Hilfeleistung
    aufgefordert werden. Hierzu sollten sie gezielt und deutlich angesprochen werden. Auf diese Weise macht man auf sich aufmerksam und erreicht Öffentlichkeit. So ist es Unbeteiligten möglich, eine Notsituation zu erkennen und über den Notruf die Polizei zu informieren. Wenn möglich, sollten öffentliche Bereiche, wie z. B. Geschäftslokale oder öffentliche Verkehrsmittel aufgesucht werden.
  • Spurensicherndes Verhalten erstreckt sich auch auf andere Tatbegehungen, wie Sachbeschädigungen oder körperliche Angriffe. So können z.B. von der Täterin oder dem Täter angefasste Gegenstände oder Kleidung von der Polizei sichergestellt und hinsichtlich etwaiger Spuren untersucht werden.

Dokumentation von Sicherheitsvorfällen durch Briefsendungen, Paketen oder anderen Druckerzeugnissen

Beachten Sie, dass Briefsendungen und andere Druckerzeugnisse Spurenträger sind. Fassen Sie diese deshalb möglichst nicht an. Dokumentieren Sie, wie Ihnen die Sendung zugestellt wurde. Bei einem begründeten Verdachtsfall sollten Sie

  • die Sendung nicht berühren,
  • den Fund- oder Übergabeort verlassen,
  • andere Personen informieren und fernhalten und die Polizei verständigen.

Dokumentation von Sicherheitsvorfällen durch Anrufe, E-Mails und Chats etc. 

Drohungen und Beleidigungen sind oft schwer strafrechtlich zu verfolgen, weil sie nicht eindeutig einem Täter oder einer Täterin zugeordnet und nachgewiesen werden können. Es ist daher wich­tig, möglichst viele Informationen zu dokumentieren, um damit die Chance auf eine erfolgreiche Strafverfolgung zu verbessern.

  • Drohanrufe sollten - wenn möglich – aufgezeichnet und das Gespräch detailliert protokolliert werden (Ort bzw. Anschluss, Stimme der Anruferin/des Anrufers, Datum, Uhrzeit etc.).
  • Existierendes Datenmaterial - wie z. B. E-Mails, Chat-Verläufe in Messenger-Diensten, digitale Fotos oder Videos u. v. m. - sind wichtige Beweismittel, die Sie bis zum ersten Kontakt mit der Polizei bestenfalls komplett unverändert lassen.
  • Wenn Sie technisch versiert sind, können Sie diese Beweismittel auch abspeichern, ausdrucken oder z. B. via Screenshots sichern. Ist Ihnen dies nicht möglich, weil Sie der gesamte Tathergang zu sehr belastet, bitten Sie eine Person Ihres Vertrauens, diese Beweise für Sie zu sichern.
  • Bringen Sie das gesicherte Beweismaterial am besten gleich zur Anzeigenerstattung mit. Das ist wichtig für die weiteren Ermittlungen, um den Verlust von Spuren im Netz zu vermeiden.
  • Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Sie bei einem ersten Gespräch mit der Polizei nicht unmittelbar auf spezialisierte Cybercrime-Experten treffen und deshalb in den meisten Fällen noch an eine spezialisierte Fachdienststelle weitergeleitet werden oder von dort Rückfragen erhalten.

Quelle: #sicherimDienst

Sie möchte eine Anzeige erstatten

Bei allen Polizeidienststellen, der Staatsanwaltschaft oder bei Gericht können Betroffene einer Straftat eine Anzeige erstatten. Dies kann auch digital/online über die Internetwache der Polizei erfolgen. Die Polizei ist zur Erforschung des Sachverhalts und somit auch zur Entgegennahme der Anzeige gesetzlich verpflichtet.

Die Erstattung einer Strafanzeige ist wichtig! Denn ohne Kenntnis der Straftat können Polizei und Staatsanwaltschaft nicht tätig werden. In der Folge kann die Tat nicht erforscht und aufgeklärt werden, der Täter oder die Täterin bleibt unentdeckt, unbestraft und er oder sie kann weiterhin Straftaten begehen. Mit einer Strafanzeige schützen Sie demnach sich und andere!

Sie können Ihre Strafanzeige auf verschiedenen Wegen bei der Polizei erstatten:

Im Notfall: Wählen Sie die 110!
Rufen Sie die Notrufnummer 110 an, wenn Sie die Hilfe der Polizei benötigen:

  • Weil Sie sich bedroht fühlen, in Gefahr sind oder einer Straftat ausgesetzt sind, die einen polizeilichen Einsatz erfordert.
  • Wenn Sie beobachten, dass andere in solche Situationen geraten.
  • Wenn Sie eine Person vermissen, bei der Sie nicht sicher ausschließen können, dass sie sich in einer hilflosen Lage oder in Gefahr befindet.

Wenden Sie sich bei vermissten Kindern stets und unmittelbar an die Polizei.

Quelle: #sicherimDienst

Im Opferschutzportal Nordrhein-Westfalen finden Sie zahlreiche Anlaufstellen in Ihrer Nähe, sowie hilfreiche Hintergrundinformationen und Beratungsangebote von sozialen Trägern, Vereinen sowie der Polizei NRW.

Darüber hinaus berät Sie Ihre gesetzlichen Unfallversicherung, wie z.B. die Unfallkasse NRW.

Informationen zum Polizeilichen Opferschutz und Beratungsangeboten - Betroffene, Angehörige und alle weiteren Menschen im sozialen Umfeld, die von einer Straftat betroffen sind, benötigen schnell, unkompliziert und umfassend Beratung und Unterstützung. Hier können Sie Hinweise zu Ihren Opferrechten, den Möglichkeiten der Opferentschädigung sowie weitergehende Informationen über den Ablauf eines Strafverfahrens erhalten: Informationen zum Polizeilichen Opferschutz

Quelle: #sicherimDienst

Sensibilisiert bleiben 
Bleiben Sie auch mit zeitlichem Abstand nach einem Gewaltereignis aufmerksam. Achten Sie auf sich und andere. Belastungenkönnen auch später einsetzen.

Vernetzen Sie sich
Machen Sie das Geschehene zum Thema und teilen Sie Ihre Erfahrungen. Viele Beschäftigte sind in der gleichen Situation!