Gesprächsrunde zu Lösungsansätzen für mehr Schutz und Sicherheit der Beschäftigten
Auf Einladung des Präventionsnetzwerks #sicherimDienst verfolgten am Dienstag (13.12.) erneut zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer den Livestream "DIE SICHERE STUNDE" zum Thema Gewaltprävention bei Kommunalen Ordnungsdiensten.
Die Experten-Gesprächsrunde im Studio der Unfallkasse NRW in Düsseldorf tauschte konkrete Erfahrungen und Lösungsansätze aus, wie Einsatzkräfte Kommunaler Ordnungsdienste mit Bedrohungen oder körperlichen Angriffen gegen sie umgehen können. Dafür brachten sich die Gäste mit eigenen Erfahrungen und Perspektiven in die Gesprächsrunde ein. Studienergebnisse zur Folge, sind insbesondere Beschäftigte der Ordnungsämter einer hohen Anzahl an Angriffen und Bedrohungen ausgesetzt.
"Die Zündschnur bei den Bürgerinnen und Bürgern ist teilweise sehr kurz", so Gerrit Voigtsberger. Er arbeitet beim Kommunalen Ordnungsdienst der Stadt Aachen und schilderte Situationen, in denen Konflikte scheinbar wegen Kleinigkeiten dennoch eskaliert sind. Die Experten gaben praktische Hinweise, wie Schutz und Sicherheit in der öffentlichen Verwaltung und speziell im Kommunalen Ordnungsdienst erhöht werden kann.
Andreas Cremer kennt die Probleme und war selbst jahrelang im operativen Dienst. Als Einsatzleiter des Kommunalen Ordnungsdienstes der Stadt Würselen hat er auf die steigende Anzahl an Übergriffen reagiert. "Besonders abends und am Wochenende müssen die Kolleginnen und Kollegen viel aushalten. An diesen Tagen gibt es bei uns daher ab nachmittags nur noch Doppelfußstreifen". Das Wirken beim Auftreten zu zweit sei ein ganz anderes und würde bereits zur Entschärfung von Maßnahmen beitragen, erläutert Cremer.
Die Stadt Köln erfasst in ihrem Zentralen Melde- und Auskunftssystem bei Gefährdungen (ZeMAG) Personen, von denen auf Grund vorheriger aggressiver Verhaltensweisen eine Gefahr aufgrund von Übergriffen ausgeht. Mitarbeitende haben dadurch die Möglichkeit, diese Datenbank vorab einzusehen, beispielsweise wenn Außentermine anstehen. "Deutschlandweit ist dies ein einmaliges System", so Tamara Kaffes vom Zentrum für Kriminalprävention und Sicherheit der Stadt Köln.
Die behördliche Leitungsebene vertrat Christian Zaum, Beigeordneter für Recht und Ordnung der Stadt Düsseldorf. "Die enge Zusammenarbeit Kommunaler Ordnungsdienste mit der Polizei, auch während der Ausbildung, sei wichtig", so Zaum. Man arbeite in kritischen Situationen oft zusammen, deshalb müsse man auch schon in der Vorbereitung zusammenwirken. Um im Falle eines Vorfalls schnell Hilfe anbieten zu können, gebe es beispielsweise mit der Ambulanz für Gewaltopfer des städtischen Gesundheitsamtes eine Stelle, um für betroffene Beschäftigte hilfreiche Nachsorgemaßnahmen zu gewährleisten.
Die Zuschauerinnen und Zuschauer brachten sich in die Diskussion aktiv mit eigenen Fragen ein. Thematisiert wurden zum Beispiel die Aus- und Fortbildung Kommunaler Ordnungsdienste und ihre Ausrüstung, wie zum Beispiel Bodycams. Dabei wurde deutlich, dass trotz kommunaler Selbstverantwortung gewisse einheitliche Rahmenstandards hilfreich sein könnten.
#sicherimDienst setzt die Veranstaltungsreihe in 2023 zu weiteren Beschäftigtengruppen fort, darunter zum Gesundheitswesen sowie Mandatsträgern.
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