Schütze dich
und dein Team gegen Gewalt

Auftaktveranstaltung Straßen NRW

Gewaltschutz im Straßenbetriebsdienst Polizei Gelsenkirchen trainiert Straßen.NRW für den Ernstfall

Wie die Beschäftigten von Straßen.NRW im Arbeitsalltag selbstsicher und handlungsbewusst im Angesicht möglicher Gewalt- oder Gefahrensituationen unterwegs sind, zeigten vergangene Woche die Kriminalhauptkommissare Sabine Theiß und Christian Bredau vom Polizeipräsidium Gelsenkirchen. „Entscheidend ist bereits die richtige mentale Einstellung und Vorbereitung – wenn ich das im Gepäck habe, kann mich so leicht nichts stressen. Weder ein aufgebrachter Autofahrer noch eine Notfallsituation, in der gezielte Handgriffe Leben retten können“, sagt Sabine Theiß. Denn: „Stress macht doof“, sagt Christian Bredau. „Und im schlechtesten Fall handlungsunfähig. Deshalb ist das Trainieren von Präventionsstrategien wichtig.“ 

Und das demonstrierten sie mit wirkungsvollen Praxisübungen. Eine Übung war der Delta-Muskeltest: Ein Freiwilliger von Straßen.NRW hatte die Aufgabe den Arm auszustrecken und dabei an etwas Positives zu denken – problemlos hielt der Arm stand, als die Kommissarin diesen mit viel Kraft in Richtung Boden zog. Anders sah die Sache aus, als der Freiwillige an eine negative Stresssituation aus seinem Joballtag dachte: Der Arm ließ sich kraftlos nach unten ziehen. In einer weiteren Übung lernte ein Kollege, wie er mithilfe eines sicheren Stands und Körperspannung selbstbewusst einem gewaltbereiten Kunden den Wind aus den Segeln nimmt und sich nicht herumschubsen lässt. Die Übungen boten einen kleinen Vorgeschmack darauf, was die Kolleg*innen in der BIUS-Schulung im Herbst erwartet. BIUS steht für „Berufsspezifisches Interventions- und Sicherheitskonzept“ und befähigt Mitarbeitende in den eigenen Reihen das Bewusstsein für die persönliche Sicherheit zu trainieren und zu schärfen. 

Zusammengebracht wurden die Polizei Gelsenkirchen und Straßen.NRW durch das Präventionsnetzwerk #sicherimDienst, dem Straßen.NRW 2024 beigetreten ist. „Wir sahen die Notwendigkeit, die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter zu erhöhen und sie vor Übergriffen und Beleidigungen besser zu schützen“, sagt Straßen.NRW-Direktor Dr. Sascha Kaiser. 

„Dazu zählt auch sie zu schulen und richtig vorzubereiten, wie in Situationen mit Eskalationspotenzial handlungssicher und auf den eigenen Schutz bedacht reagiert werden kann.“ Stephan Vits, Vorsitzender des Gesamtpersonalrats bei Straßen.NRW, weiß dies aus persönlicher Erfahrung: „Auch ich bin früher als Streckenwart beschimpft und beworfen worden – das ist ein gesellschaftliches Problem. Dabei arbeiten wir von Straßen.NRW für die Bürgerinnen und Bürger in diesem Land. Da sollten wir auch stolz hinter unserer Arbeit stehen können und dürfen.“ 

Kriminaldirektor Robert Herrmann, Leiter der Direktion Kriminalität bei der Polizei in Gelsenkirchen, sagt: „Wir freuen uns sehr über diese tolle Kooperation mit Straßen.NRW hier in Gelsenkirchen – da entsteht etwas Gutes!“.

„Niemand muss Übergriffe und gewalttätiges Verhalten im Dienst für das Gemeinwohl hinnehmen“, sagt Polizeioberrat Andre Niewöhner, Netzwerkkoordinator von #sicherimDienst. „Die Initiative bringt Partner zusammen und macht Konzepte wie ´BIUS´ innerhalb des Netzwerkes sichtbar. Mittlerweile zählt das Netzwerk landesweit knapp 2600 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus über 850 Behörden aus dem öffentlichen Dienst.“ Ein besonderer Fokus von #sicherimDienst liegt dabei auf dem Dreiklang „Prävention – Handlungssicherheit – Nachsorge“. 

Die enge Zusammenarbeit zwischen #sicherimDienst und Straßen NRW besteht nicht zuletzt seit dem offiziellen Netzwerkbeitritt im August 2024. Seitdem wurden u.a. gemeinsam die Taschenkarten „Sicher bei Straßen NRW“ entwickelt – auch bei der Fachtagung in Bensberg in diesem Jahr war Straßen NRW mit dabei. Und auch der Austausch im lokalen Netzwerk Gelsenkirchen mit Partnern aus Polizei, Verwaltung, Schulen und Kliniken zeigt, wie gute Zusammenarbeit über Berufsgruppen hinweg funktionieren und im Alltag gelebt werden kann.

Impressionen der Veranstaltung